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World Usability Day Hamburg 13.11.14

Engagement – Service Design zwischen Nutzerfreundlichkeit und Weltverbesserung

Auch in diesem Jahr findet der World Usability Day (WUD) wieder in Hamburg statt – und wie schon seit 2006 in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW).

Das diesjährige Schwerpunktthema Engagement hat dafür gesorgt, dass das Programm besonders vielfältig ist. UXler wollen sich offenbar einmischen, (Unternehmens-)Kulturen gestalten und philosophieren – wenn man sie nur kreativ sein lässt. User Experience-Experten aus verschiedenen Branchen bieten fünf Workshops und zwölf Vorträge an. Die Teilnahme ist kostenlos.

Workshops (vormittags 11:00 bis 14:00, Anmeldung erforderlich)

Die Workshops geben u.a. Einblicke ins Scribblen und Storybording, vermitteln Strategien für lesbaren Content und zeigen, wie die Konferenzmethode Open Space das Engagement in Unternehmen steigern soll. Ein interaktives Ausstellungsprojekt liefert bestimmt überraschende Ergebnisse, die später präsentiert werden.

Vorträge (15:00 bis 19:00, keine Anmeldung erforderlich, einfach um 15:00 da sein)

In zwei parallelen Vortrags-Tracks wird kontrovers über Nutzerfreundlichkeit und Engagement diskutiert: Wie viel (Unternehmens-) Kultur braucht UX? Welche Spielräume gibt es für sie zwischen Nutzerfreundlichkeit und Weltverbesserung? Sind User-Tests sinnvoll oder hemmen sie die Kreativität und das Markenerlebnis?

> Zur offiziellen Seite der upa

Workshop-Programm

Von 11 bis 14 Uhr laufen zeitgleich die Workshops W1 - W6.

W1: User Centered Content
Dr. Rolf Schulte Strathaus
@rolfsterHH (eparo GmbH), Mirko Gründer @MirkoGruender (Freier Journalist) 
Wie man Nutzer zum Lesen bringt - und was man dafür wissen muss
Nutzer lesen (fast) keine Texte - das weiß jeder, der echte User schon mal im Test beobachtet hat.
Wenn aber Content King sein soll: Wie müssen Inhalte aussehen, damit User sie auch wirklich lesen? Klar ist: "Gute Schreibe" alleine reicht nicht. Texter und Content-Produzenten müssen zusätzlich wissen, wie User „ticken“, wie sie nach Content suchen, wie sie diesen wahrnehmen und wie sie sich durch Webseiten bewegen. Erst wenn wir alles, was Nutzer antreibt, berücksichtigen, werden Texte nicht nur überflogen oder sogar ignoriert, sondern wirklich gelesen! Der Workshop zeigt, wie erst aus der Verbindung von User Experience, Journalismus und Suchmaschinen-Optimierung das Grundwissen für die Gestaltung von wirklich gutem Online Content entsteht.
W2: Realtime Sketching von Personas
Bianka Alt, Susann Maßlau (Ergosign GmbH)
Zeichnerische Erfassung relevanter Inhalte während eines Meetings (Team oder Kunde) am Beispiel von Personas
Der Workshop liefert einen kurzen Einblick in die Verwendung von Personas im User Centered Design Prozess. Die Teilnehmer lernen den Einsatz und die Vorteile von Sketching-Methoden kennen und erarbeiten Beispiele, die zukünftig zur schnellen Erstellung von Persona-Skizzen genutzt werden können.
Photo
Sven KlompW3: Aufmerksam für das Gewöhnliche
Sven Klomp @Sven_Klomp (Sven Klomp Szenografie)
Eine Ausstellung über einen Weg – Storytelling mit User-generated content unter der Verwendung von Crossmedia.
Normalerweise besucht man eine fertig eingerichtete Ausstellung. In diesem Fall, bringen die Teilnehmer die Exponate selbst und erzählten dessen Geschichte.
Ablauf: Auf einem Spaziergang, sammeln die Teilnehmer Erlebnisse und Objekte, machen Fotos oder zeichnen. Der Weg führt durch Stadträume, beispielsweise über Brücken, vorbei an Parkplatzwelten, durch Unterführungen und Hinterhöfe.
Um die Wahrnehmung zu schärfen, wird während des Gehens nicht gesprochen (aber hin und wieder gelacht) und es gibt kleine angeleitete Gehmeditationen.
Ausstellung: In einem abgedunkelten Raum endet der Spaziergang. Auf mehreren Tischen ist mit schwarz-gelben Klebeband eine Linie gezeichnet die den Weg markiert. Nach einer kurzen Einführung, wo sich welcher Ort auf der Linie befindet, wählt jeder Teilnehmer eins seiner Ereignisse und verortet dieses auf der Linie. In einer gemeinsamen Führung stellt jeder Teilnehmer sein Exponat und dessen Geschichte vor.
Mehr über Aufmerksam für das Gewöhnliche
W4: Storyboards für digitale Services
Melina Pink (Illustratorin)
Durch Comics Geschichten erzählen und Services definieren
„Erfolgreiche digitale Services basieren im Kern darauf, wie Menschen auf einfache Weise Jobs erledigen. Storyboards helfen dabei, diese Service-Ideen während der Konzeption leicht verständlich zu erklären.“
Der Workshop vermittelt den Kursteilnehmern die Grundlagen, Techniken und Tricks des Storyboardings. In praktischen Übungen lernen die Kursteilnehmer Characters zu zeichnen und entwickeln ihr eigenes Storyboard. Am Ende des Workshops sollte es jeder schaffen, Storyboarding als Technik zur besseren Illustration von Service-Ideen zu nutzen.
W5: „100% Engagement“
Alexander Schilling @raumfuer (raumfuer)
Open Space-Meetings als Engagement-Booster nutzen
„100% Engagement, das ist es, was sich jeder Unternehmer dauerhaft von seinen Mitarbeitern wünscht. Die Realität sieht anders aus. So zeigte die Gallup-Studie vom März, dass der Engagement-Index in Deutschland für Angestellte 2013 bei 17% lag (...).“
Es gibt Interventionen, die das Engagement im Unternehmen nachhaltig steigern. Eine davon ist die Konferenzmethode Open Space. Dabei handelt es sich um ein Setting, bei dem alle betroffenen Mitarbeiter zu einer komplexen, offenen Fragestellung zusammenkommen, auf die es noch keine Antwort gibt. Das Besondere: Es gibt keine inhaltliche Agenda, sondern lediglich eine feste Zeitstruktur, innerhalb derer sich die Mitarbeiter frei in selbst eingebrachten Workshop-Sessions bewegen und austauschen können. Wie das genau geht, zeigt dieser Workshop.
W6: Living Place Hamburg
Kai von Luck
@KaivonLuck (HAW Hamburg)
Wenn die Wohnung intelligent ist
Im Rahmen des Wold Usability Day 2014 öffnet um 11:00 Uhr der Living Place der HAW seine Tür. Die mitdenkende Wohnung ist ein 130 qm weißes Loft, ausgestattet mit Bewegungssensoren, Kameras, Mikrofonen sowie einem Steuerraum. Der Living Place zeigt Wege, wie Technik das Leben erleichtern kann. [einige Bilder]
Veranstaltungsdauer ca. 2 Stunden
Hinweis: Dieser Workshop findet nicht an der Finkenau statt, sondern im Living Place an der HAW, Berliner Tor 7, 20099 Hamburg.

Vortragsprogramm

Begrüßung im Ditze Hörsaal

15:00-15:15 Uhr: Begrüßung

Session 1 im Ditze Hörsaal
Wie viel Kultur braucht Engagement?

Session 1 in Raum 252, 2 OG
Zwischen Nutzerfokus und Weltverbesserung – über die Spielräume von UX

15:15-15:45 Uhr: Matthias Müller-Prove @mprove (Interaktionsdesigner und Human Computer Interactivist)

All my engagements will construe to thee.

Laterale Betrachtungen zu Beziehungen zwischen Menschen, Initiativen und Brands.

The Engagement – die Verlobung. Das Engagement als die Beschäftigung eines Schauspielers am Theater. Soziales Engagement – die ehrenamtliche Tätigkeit für das Gemeinwohl oder die Umwelt. Und was könnte das alles mit User Experience für Produkte und Services zu tun haben?

Slides

15:15-15:45 Uhr: Ann-Catrin Wellhöfer (SinnerSchrader Deutschland GmbH)

In meinem Kopf macht es Sinn – wenn da nur nicht diese Nutzer wären...

„Ein speziell ausgebildeter User Experience-Consultant / -Designer / -Engineer allein macht noch keine guten Produkte!“

Ann-Catrin und Andreas setzen sich kritisch mit der Rolle des Nutzers auseinander. Von der Entwicklung, über die Qualitätssicherung, bis hin zum Marketing kann der Nutzer in unterschiedlichen Phasen in den Entwicklungsprozess integriert werden.

Beispiele aus ÖPNV, Automobilbranche, Hirnforschung, E-Commerce sowie aus dem Alltag zeigen dabei die unterschiedlichen Herangehensweisen.

Slides

15:45-16:15 Uhr: Rainer Sax @rainersax (freier User Experience Stratege und Service Designer, Mitgründer Humanist Lab St. Pauli)

[ãɡaʒ(ə)ˈmãː] Zu einem besseren Verständnis von Engagement

„Wir UX Profis nehmen unsere Verantwortung nicht ernst. Uns fehlt es an Engagement. Das muss sich ändern!“

Ich unterscheide drei Lesarten von „Engagement“. Nur wenn wir sie alle zusammendenken, werden wir unserer Verantwortung als UX-Profis gerecht und machen zudem gute Arbeit!

Slides

15:45-16:15 Uhr: Lasse Lüders @Lueti (Appmotion GmbH)

Das kannst Du schon so machen, aber dann ist es halt gewöhnlich.

Warum Dinge nicht immer nur funktionieren sollten.

„Ich behaupte, dass viele innovative Projekte bereits vor ihrer Umsetzung scheitern, da Unternehmen und Agenturen zu sehr auf reinen Funktionalismus setzen.“

Wenn wir heutzutage digitale Produkte entwickeln, bleiben unzählige Usability Studien nicht aus. Doch zu viel des Guten tötet die Inspiration und Innovation. Unternehmen und Agenturen brauchen Bauchentscheider.

Slides

16:15-16:45 Uhr: Manuela Bosch (Vanilla Way), Ilona Koglin @FebW_Tweets (Whoopee Connections)

The Co-Creative Business Evolution

Eine Learning Journey für die kollektive Kreativität von Designern, Entwicklern, Kunden und Usern

Echtes Engagement setzt Motivation voraus – und die entsteht nur, wenn ich mich mit meinen Ideen, Vorstellungen, Träumen und Ansichten einbringen kann. Doch wie lassen sich in einem so komplexen Projekt wie der Entwicklung einer Anwendung, Website oder App die unterschiedlichen Sicht- und Denkweisen aller Beteiligten so zusammenbringen, dass nicht nur die Motivation und das Engagement steigen, sondern auch der kreative Output? Wie stellt man bei dieser Meinungsvielfalt sicher, dass alle effektiv zusammenarbeiten?

Slides

16:15-16:45 Uhr: Katharina Köth (Jung von Matt/next GmbH)

Die Schönheit liegt im Unterschied

Ein Plädoyer für die selbstbewusste Konzeption digitaler Markenkommunikation.

„(Zu viele) Usertests verderben das Markenerlebnis.“ Starke Marken haben einen starken Charakter, der sie unverwechselbar macht. In der Konzeption müssen daher die Bedürfnisse der Nutzer und vor allem der Marke berücksichtigt werden, um differenzierbar zu bleiben. Wir beleuchten, wann Usertests dem im Weg stehen und interne Abstimmungen zum Indikator für UX-Testergebnisse werden.

16:45-17:15: Pause

Session 2 im Ditze Hörsaal:
Unternehmen können keine guten Services bauen. Oder doch?

Session 2 in Raum 252, 2 OG
Welche Rolle spielt eigentlich der UX-Designer?

17:15-17:45 Uhr: Timo Fritsche (XING AG)

Business Value & User Engagement – geht das?

Wie wir User Engagement wieder zurück auf die Roadmaps bekommen.

Viele Designer zucken zusammen, sobald man auf Zahlen referenziert. Dabei sind diese Kennzahlen (KPIs) ein hervorragendes Tool, um die eigenen Standpunkte sinnvoll zu untermauern. Metriken-getriebene Produktentwicklung bietet einen Zugang zum Management, den viele Teams heute noch nicht nutzen.“ User Engagement Features oder Optimierungen werden häufig depriorisiert. Am Ende des Projektes ist keine Zeit mehr oder der Geschäftsführer hat eine bessere Idee. Die Ursache hierfür liegt in der falschen Kommunikation. Wie können wir die Wichtigkeit und den Einfluss von User Engagement kommunizieren? Und wie integrieren wir es in unseren Alltag?

17:15-17:45 Uhr: Tim Bosenick (GfK SE)

Über die Messung von User Experience

Erfahrungen aus der Entwicklung und der internationalen Anwendung des „UX Score“.

Das Modell des UX Score wurde 2013 final angepasst und inzwischen in verschiedenen Ländern und Kulturkreisen, sowie bei unterschiedlichen Produkten validiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass UX Score sich hervorragend eignet, um die UX unterschiedlichster Produkte zu messen, zu optimieren und zu vergleichen. Er erklärt am besten den NPS und kann Maße wie etwa SUS oder AttrakDiff voraussagen. Darüber hinaus ist es möglich mit dem UX Score Marktanteile zu erklären. Letztendlich hilft er Unternehmen herauszufinden, wie sich die User Experience auf den Umsatz (ROI) auswirkt.

Slides

17:45-18:15 Uhr: Daniel Neuberger @danielneuberger (ThoughtWorks)

Das „Biest“ Unternehmenskultur

Unternehmenskultur als entscheidender Erfolgsfaktor der digitalen Revolution

„Ich behaupte, dass in naher Zukunft die Unternehmenskultur der maßgebliche Erfolgsfaktor für Unternehmen sein wird.“

Wenn du dich wunderst, warum Konzepte, Ideen, Strategien, Prozesse, Methoden usw. in deinem Unternehmen wirkungslos verpuffen, kann das natürlich viele Gründe haben. Vielleicht hat das aber auch etwas mit der Unternehmenskultur zu tun. Und glaub lieber nicht, dass Kultur irgendein abgehobenes Management Trallala ist. Das Biest wird dein Engagement spurlos verschlucken wie ein schwarzes Loch.

Slides

17:45-18:15 Uhr: Yeli Tong @YeliTong (XING AG)

While UX becomes hot, stay cool!

About the future role of UX.

An UX role could contribute to a product team far more than just conceptualization an prototyping (vanilla UX), watch out for the growing potential of this role in near future. While the demand on UX professional is growing, we should watch out, if UX success equals product success. How could UX be a moderator, diplomat or a lateral leader within a product team for ensuring the best outcome possible? And what might an UX professonal become within the next decade?

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18:15-18:45 Uhr: Dr. Rolf Schulte Strathaus @rolfsterHH (eparo GmbH)

Blumenkinder gegen Machiavellis: Kampf der Kulturen in größeren Unternehmen

Gibt es Hoffnung für die coolen Co-Creation und Design Thinking Ansätze in Konzernen?

Nutzerzentriertes Arbeiten, Design Thinking, Co-Creation: Drei bewährte Vorgehensmodelle, um schnell innovative und erfolgreiche Services und Produkte zu entwickeln. Im Kontext hierarchischer Unternehmensstrukturen scheitern diese Ansätze aber sehr häufig – und sind ein Kündigungsgrund für die hochmotivierten Mitarbeiter, die dann in Start-ups oder als Freiberufler ihr berufliches Glück (ver)suchen.

Was muss passieren, damit auch in größeren Unternehmen erfolgreiche Services entstehen können und die Arbeit daran Spaß macht?

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18:15-18:45 Uhr: Stephanie Weber @klimperfee, Aurelius Wendelken (Immonet GmbH)

Wie man mit offenen Daten die Welt verbessern kann.

Ein UX Designer, ein Entwickler und viele spannende open data Projekte - wie das zusammenpasst und warum es sich lohnt, sich zu engagieren.

„Gefühlt gibt es mehr Entwickler als Designer die sich ehrenamtlich in diversen open data Projekten engagieren. Wir möchten zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Designer und Entwickler hervorragend funktioniert (und wie sie funktioniert) und dazu ermutigen, dass sich mehr UX Spezialisten engagieren, mit Code die Welt zu verbessern.“

Engagement fängt bei jedem von uns selber an. Es gibt viele Möglichkeiten aktiv zu werden. Viele Entwickler engagieren sich bereits bei Code for Germany, diversen Hackathons, Jugend hackt etc. und realisieren mit offenen Daten tolle Projekte. (UX) Designer sind bei diesen Events leider eindeutig in der Unterzahl. Bis jetzt ☺

Slides

18:45 - open end: Get Together

Ort

Kunst- und Mediencampus Hamburg, Finkenau 35, 22081 Hamburg


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Photos

German Chapter der Usability Professionals' Accosiation (upa)