15 Jahre UX Roundtable Hamburg
Deutschlands erster Treffpunkt für Interaktionsdesigner und Usability-Experten
An seinem 15-jährigen Jubiläum kann der User Experience Roundtable Hamburg eine ununterbrochene Reihe von mehr als 165 monatlichen Treffen mit über 120 Fachvorträgen vorweisen. Diese außergewöhnliche Erfolgsgeschichte war nicht zu erahnen, als sich sieben Usability-Experten erstmals im März 2001 trafen. Wie schafft man das? Wie wird aus einem offenen Gedankenaustausch in geselliger Kneipenatmosphäre „Deutschlands erstem Treffpunkt für Interaktionsdesigner und Usability-Experten“?
Anno 2001 verschickte James Kalbach per eMail eine Einladung zum „ersten Usability Roundtable Hamburgs!“ Die Agenda war so rasch wie treffend skizziert als „Usability Themen informell diskutieren – z.B. Trends in Germany/Europe, ROI / Cost-Justifying Usability, Resources, Methoden.“ Dem Aufruf folgten James’ damalige Kollegen Ariane Kempken und Jürgen Spangl, der bald darauf den Interactiondesign Stammtisch Wien gründete; Sven Heinsen, Mitherausgeber von „Usability Praktisch Umsetzen“ [Hanser 2003]; Tim Bosenick von SirData (dem späteren SirValUse); sowie Ralf Eiling und Matthias Müller-Prove, zwei UI-Designer von Adobe Hamburg. Die Verabredung fiel wohl zufällig auf den ersten Montag des Monats um 19:30. Dennoch ist es seither dabei geblieben. Der erste Montag ist in Hamburg UX Roundtable-Tag und die jeweiligen Organisatoren verhalten sich erwartungskonform und verlässlich, indem sie an dieser Tradition fest halten.
Nach den ersten Jahren, in der wir buchstäblich um einen (Kneipen-)Tisch herum saßen, begann nach der Mensch und Computer-Konferenz in Paderborn 2004 die zweite Phase. Nach dem Vorbild der BayCHI Meetings im Silicon Valley gab es zusätzlich zum Networking geladene Referenten mit besonderen Vorträgen im Wechsel an der Uni und bei Design- und Usability-Firmen. Einerseits vereinfacht ein fester und neutraler Standort, wie die Uni ihn darstellt, die Planung enorm – andererseits ist die Suche nach Raumsponsoren lohnend, da die jeweiligen Gastgeber gleichzeitig auch einen Blick in ihr Unternehmen erlauben. Eine klassische Win-Win-Situation für den Roundtable und für die Firmen, die immer nach neuen Mitarbeitern suchen.
Die Programmplanung folgt einer einfachen wie überzeugenden Idee: Es berichten nämlich Studenten von ihren Master-Arbeiten und Usability-Professionals geben anhand von Cases Einblick in Methoden und Fragestellungen aus ihren jeweiligen Projekten. Immer aktuell und mit einem Themenspektrum, das von klassischen Usability-Themen, über Mobile, 3D, Games, Interaction Patterns, bis hin zu Shopping Centern, Strategie, und Projektmanagement reicht, bieten die Vorträge immer genügend Stoff für Diskussionen. Damit ist der UX Roundtable eine ideale Platform für Design-Fortbildung.
Von 2007 bis 2012 oblag die Programmplanung und Organisation Thomas Vogt. Währenddessen kümmerte sich Matthias MProve, der bis dahin den Roundtable geleitet hatte, mehr um das Community Building und um die Pflege des Archivs zum UX Roundtable auf uxHH.de. Für fast alle Vorträge sind dort die Folien und weiterführende Referenzen abrufbar. Eben dieses öffentliche Logbuch fungiert als Aushängeschild des Roundtable und trägt so zur Brand Experience des UX Roundtable Hamburg bei.
Die Organisation der vierten Phase teilen sich Kristina Zoellner, Christian Graf und Matthias MProve. Abhängig vom Thema und der Raumgröße kommen regelmäßig zwischen 20 bis 80 Leute zu den Veranstaltungen, wobei die Mischung zwischen bekannten und neuen Gesichtern jedes mal sehr gut ist.
Weitere Events zu artverwandten Disziplinen bereichern das Angebot für Gestalter in der Hansestadt. Genannt seien hier lediglich die Design Thinker HH, die Service Design Drinks, das UXCamp Hamburg, This happened…, sowie der World Usability Day. In dieser bunten und reichen Szene ist der UX Roundtable eine feste Größe.
Abschließend seien die Zutaten eines erfolgreichen Stammtisches noch einmal zusammen gefasst:
- Orga – ein kleines agiles Team, dessen Mitglieder eigenverantwortlich, aber kooperativ die Termine organisieren.
- Kontinuität und Frequenz – Die Termine dürfen nicht zu weit auseinander liegen und sie sollten nach einem regelmäßigen Schema geplant sein.
- Referenten und Themenspektrum – Attraktive Themen und gute Referenten sind wichtig für die Qualität der Events.
- Formate – Die Regelmäßigkeit ist wichtiger als jedes mal einen Vortrag zu haben. Alternativen sind Workshops, Roundtable Wiener Art („Jeder bringt zwei Folien“), Konferenzberichte oder eine UX HappyHour in einer Bar.
- Venue – Ein fester neutraler Veranstaltungsort ist gut; wechselnde Firmen als Gastgeber geben zusätzliche Impulse und Anreize für die Teilnehmer zu den Events zu kommen.
- Moderation – Rituale wie beispielsweise Vorstellungsrunden und Ice-Breaker sorgen dafür, dass die Veranstaltungen auch zum Networking genutzt werden können. Die ModeratorIn präsentiert und repräsentiert den Roundtable. Ihrem Geschick ist es zu verdanken, dass neue Teilnehmer sich willkommen fühlen und dass neue Referenten gefunden werden können.
- Online Community – Es ist wichtig 1) seine potentiellen Teilnehmer erreichen zu können, 2) von diesen erreicht werden zu können und 3) eine Platform für das nachträgliche und nachhaltige Vernetzen anzubieten. Unsere Startseite liegt auf uxhh/roundtable. Event-Einladungen und teils auch Diskussionen laufen über die uxHH-Gruppe auf Xing. Weitere Kanäle wie beispielsweise @uxHH auf Twitter und eine uxHH-Seite auf facebook erweitern die Sichtbarkeit. Eine durchwegs überzeugende Lösung scheint es nicht zu geben. Man bedenke aber beim Start einer Community, dass man später kaum noch die Platform wechseln kann. /cf. 4 basic principles for communities by Esther Dyson
- Archiv – Ein Webarchiv aller Veranstaltungen sorgt für eine nachhaltige Wirkung der Veranstaltungsreihe und weckt Neugierde bei zukünftigen Teilnehmern. Podcasts und Fotos können das noch unterstützen.
- Kosten – Der UX Roundtable Hamburg ist eine NoBudget-Veranstaltung. Daher sei an dieser Stelle all unseren Raumsponsoren von Adobe bis Zeise herzlich für ihre Unterstützung und ggf. das Catering gedankt:
Adobe, AOL, Betahaus Hamburg, Bigpoint, Cellular, CoreMedia, DDB, deepblue networks, eparo, Files per Hour, Fontlineshop, Fork Unstable Media, Galerie Kleefeld, Goodgame Studios, Hamburg Kreativ Gesellschaft, Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW, HongKong Studios, Human Interface Design, IBM, Jimdo, kuuluu, Otto, SinnerSchrader, SirValUse, Social Impact Lab Hamburg, Stuffle, Sun Microsystems, Sven Klomp Szenografie, ThoughtWorks, Uni Hamburg, Vattenfall, VBG, Xing und Zeise Coworkers.
Die 15-Jahre-UXRoundtable-Hamburg-Jubelfeier am 30.5.16
Keine Regel ohne Ausnahme: Denn am 30.5, dem letzten Montag im Mai, werden wir die 15 Jahre mit einem Jubiläums-Roundtable feiern. Unser Special Guest ist James Kalbach, der zu dem Anlass aus USA einfliegen wird.
Wir freuen uns auf das Seemannsgarn, das die alten UX-Haudegen zum Besten geben werden genau so, wie auf ein Wiedersehen mit den zahlreichen UX-Designern, die über die Jahre zu uns gestoßen sind.
Zu den Gästen heute zählen 3 Gründungsmitglieder (James, Sven Heinsen und Matthias MProve), 6 amtierende und ehemalige Organisatoren (Hallo Thomas Vogt!) – mindestens 13 Speaker des UX Roundtable und viele Freunde.
In der Boilerman Bar im Alten Hafenamt gegenüber den Elb-Arkaden gibt es neben Rum in diversen Varianten auch Kleinigkeiten zu Essen
@JimKalbach: 15th anniv. of #UX Rountable Hamburg. Wow! Look how far we've come. Great seeing @uxhh @mprove @dt_hh @WolfBruening @BennoLoewenberg et al.
@WolfBruening: Wahnsinn! Deutschlands ältester Treff für Interaktionsdesigner & UX-Experten wird 15 Jahre alt. Happy Birthday #uxhh
@ArenKittler: Happy 15, @uxhh !! #uxhh
Links
- UPA Regionalgruppe Hamburg
- UX Roundtable Aktuell
- UX Roundtable Archiv
- uxHH Fotoserien – weitere Einblicke in den UX Roundtable Hamburg